Geschichte

Alte Ansichtskarte
Alte Ansichtskarte | © Verlag Richard Pietsch & Co KG

SIEDLUNGSGEBIET: Der Bereich um die Myrafälle und Hausstein war schon fast  2.000 Jahre v.Chr. Siedlungsgebiet. (Fundberichte der „Badener Kultur“). Weitere Funde auf dem Hausstein oberhalb der Myrafälle waren aus der Hallstadt A-Periode 1.000 – 800 v.  Chr. und als Streufund ergab sich eine keltische Bronzefibel der Siedlungsepoche „Latine B“ ca. 400 v. Chr.

Die Hauptmasse der Funde stammte aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Damals dürfte der Hausstein bereits eine Befestigungsanlage gewesen sein ( Ernst Katzer ).

Der Hausstein hat aber auch durch die Bruno Ertler Erzählung ( Haussteinsage) ein literarisches Denkmal bekommen.

Beginn des Fremdenverkehrstourismus: Die touristische und fremdenverkehrsmäßige Erschließung begann mit dem Bau der Eisenbahnlinie Leobersdorf – Hainfeld und insbesonders mit der Linie Leobersdorf – Gutenstein im Jahre 1878. Vor allem hat sich dabei der Österreichische Touristenklub (1869 in Wien gegründet) und die ÖTK-Sektion Pernitz (21.7.1884 gegründet) hier im speziellen Falle besonders durch die Aufschließung der Wege und deren Markierungen, verdient gemacht. So ist auch durch diese Sektion der Ausbau der Myrafälle mit dem Bau von 19 Holzbrücken und 8 Stiegen vom damaligen Zimmermeister Strebinger aus der Rotte Thal der Gemeinde Muggendorf erfolgt und wie man sagte, touristisch begehbar gemacht worden.

MYRAFÄLLE : Vom oberen Staubecken ausgehend stürzt der Myrabach, welcher aus der Myralucke des Unterberges (ca. 8 km entfernt) entspringt, in 14 Gefällestufen, davon 8 Hauptfälle, über das Felsgestein durch die Talschlucht zwischen Hausstein und Hirschwände. Der Höhenunterschied vom oberen zum unteren Staubecken beträgt ca. 120 m. Der Kaskadenbereich ist ca. 520 m lang in den zur Durchwanderung nunmehr 26 Holzbrücken (Gesamtlänge 226m) und 8 Stiegen (74 Stufen)zur Verfügung stehen, die regelmäßig überprüft und vom Österreichischem Touristenklub instandgehalten werden. Dazu dienen die vom Klub eingehobenen Benützungsgebühren und die Verkaufserlöse des Kiosk.

In der überschaubaren Zeit einer 500jährigen Nutzung der Myrafälle für die Wassermühlen bzw. Sägewerke fallen nur 60 Jahre auf die Erzeugung von elektrischem Strom durch die Turbinen in den jetzigen Lokal am unteren Staudeich.

Das Wasser der Myra ist ein spiegelklares, sauberes Gebirgswasser, welches allerdings sehr frisch und kühl ist. Die zum Baden einladenden Stauseen können daher nur bedingt empfohlen werden.

Die Myrafälle, die seit 1975, nach Auflassen des Speicherkraftwerkes, immer bewässert sind und natürlich  im Frühjahr nach der Schneeschmelze besonders impossant und attraktiv sind, laden immer wieder zu einen Spaziergang oder zum Ausgangspunkt einer größeren Wanderung ein.

Die zauberhafte Idylle und Romantik dieser Gegend und dieses Gebietes haben schon Ferdinand Raimund zum „Alpenkönig“ inspiriert  und begeistert.

Die zauberhafte Mystik dieser Landschaft brachte außer Erzählungen auch viele Sagen hervor, wie zum Beispiel: Unterbergsage, Myrasage, Haussteinsage,  die Sage vom Karnergeist etc.

Wir wünschen uns nur, daß auch Sie von unserem Naturdenkmal „Myrafälle“ ebenso fasziniert sind wie viele prominente Besucher vor Ihnen.